Ein Sektionaltor besteht aus mehreren waagerechten Sektionen (auch Paneele oder Lamellen genannt). Diese sind auf der Innenseite des Tors durch Scharniere verbunden. Seitliche Laufrollen ermöglichen es, die Paneele senkrecht über Führungsschienen nach oben zu schieben. Belastbare Federn halten das Tor in seiner Position unter der Decke. Alternativ gibt es auch Seiten-Sektionaltore, die nicht nach oben laufen, sondern seitlich in der Wand verschwinden.
Es wird zwischen der Zugfedertechnik und der Torsionsfedertechnik unterschieden. Die Zugfedern befinden sich vorne links und rechts am Torblatt, die Torsionsfedern werden oben am Sturz (bei Normalsturz) oder hinten am oberen Rahmen befestigt (bei Niedrigsturz). Die Federn dienen dem Gewichtsausgleich des Torblattes. Zugfedern ziehen sich bei Gebrauch auseinander, während Torsionsfedern sich bei jeder Torbewegung drehen. Letztere sind für große Sektionaltore geeignet.
Sektionaltore gelten als besonders stabil und langlebig. Die größten Vorteile liegen in der guten Wärmedämmung, der Sicherheitstechnik, der Lüftung und der platzsparenden Konstruktion. Anders als bei einem Schwingtor wird vor dem Tor kein Schwingbereich benötigt, sodass dieser Platz genutzt werden kann. Mit dem Wegfall des Schwingbereichs eignen sich Sektionaltore auch sehr gut für hohe Fahrzeuge wie Vans oder auch SUVs. Diese können bei Sektionaltoren problemlos in der Garage geparkt werden, ohne befürchten zu müssen, dass das Tor möglicherweise am Auto aneckt und deswegen nicht schließt.
Sektionaltore können einwandig oder doppelwandig hergestellt werden. Tore mit doppelten Wänden bieten aufgrund ihrer Füllung (ausgeschäumt mit FCKW-freiem Polyurethan) eine erhöhte Wärmedämmung. Dichtungen zwischen den Fugen der Paneele sowie eine Bodendichtung erhöhen ebenfalls die Dämmwerte. Der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) bei Garagen-Sektionaltoren ist ein entscheidender Faktor für die Wärmedämmung. Er gibt an, wie viel Wärme durch das Material pro Quadratmeter und pro Stunde bei einem Temperaturunterschied von einem Kelvin zwischen der Innen- und Außenseite der Garage verloren geht. Ein niedriger U-Wert bedeutet eine höhere Effizienz in der Wärmedämmung des Garagentors und ist besonders wichtig in Garagen, die klimatisiert oder beheizt sind, um Energieverluste zu reduzieren.
Die meisten Sektionaltore sind heutzutage standardmäßig mit einem Fingerklemmschutz und einem seitlichen Eingreifschutz ausgestattet, um die Sicherheit zu erhöhen. Der Fingerklemmschutz verhindert, dass Finger während der Bewegung des Tores zwischen den Lamellen einklemmen können. Der Eingreifschutz an den Seiten schließt Verletzungen der Hände durch Einklemmen zwischen Laufschiene und Zarge aus. Falls eine Feder bricht, verhindert die Federbruchsicherung, dass das Tor herunterfällt. Optional ist häufig eine RC2-Einbruchshemmung, die von polizeilichen Behörden empfohlen wird.
Sektionaltore können manuell per Hand oder elektrisch durch einen Antrieb betrieben werden. Manuell betriebene Tore benötigen einen Torgriff. Bei der Ausführung mit elektrischem Torantrieb kann das Tor auch ohne Torgriff bedient werden. Benötigt wird hier dann entsprechendes Zubehör, z. B. Handsender oder Codetaster und passende Empfänger. Zu beachten ist, dass bei einem Sektionaltor mit Antrieb ohne zweiten Zugang eine Notentriegelung eingebaut werden muss, damit das Tor auch bei Stromausfall geöffnet werden kann. Darüber hinaus sind elektrische Antriebe mit einer mechanischen Aufschiebesicherung ausgestattet, die vor Einbruch schützen.
Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten (je nach Hersteller) tragen zur Beliebtheit des Sektionaltors bei. Es kann zwischen verschiedenen Oberflächen und Sickenoptiken gewählt werden, passend zum Stil des Wohnhauses. Die Oberfläche kann häufig in unterschiedlichen RAL-Farben, in Holz oder Holzoptik ausgeführt werden.